Rekrutierungsprozess
Sie möchten Fachkräfte aus dem Ausland gewinnen? Wir erklären Ihnen Schritt für Schritt, wie der Prozess funktioniert und was Sie bei der Auslandsrekrutierung beachten müssen.
Wir zeigen Ihnen schrittweise, wie Sie eine Fachkraft im Ausland finden können: Von der Länderauswahl bis zur Veröffentlichung einer Stellenanzeige.
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1 Personalbedarf prüfen
Eine regelmäßige Personalbedarfsplanung hilft Ihnen, wichtige Vorüberlegungen bei der Suche nach Bewerberinnen und Bewerbern anzustellen. Finden Sie heraus, welches Personal mit welchen Kompetenzen Sie benötigen und welche Vorteile eine ausländische Fachkraft mit sich bringt.
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2 Länderauswahl treffen
In welchen Ländern möchten Sie nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suchen? Eine Auswahl von Zielländern kann die aktive Personalsuche erleichtern. Bei der Länderauswahl ist es auch wichtig, länderspezifische Rekrutierungswege und Besonderheiten bei der Bewerberansprache zu berücksichtigen.
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3 Stellenanzeige formulieren
Haben Sie Ihre Zielgruppe im Blick, können Sie die Stellenanzeige entsprechend verfassen und anpassen. Dabei gilt: je konkreter Sie werden, desto besser – für die Bewerberinnen und Bewerber, aber auch für Sie!
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4 Stellenanzeige veröffentlichen
Auch die Platzierung der Stellenausschreibung will wohl überlegt sein. Stellen Sie sich hierfür folgende Fragen:
- Über welche Kanäle erreiche ich am besten meine Zielgruppe?
- Wie mache ich mich im Ausland bekannt?
- Welche Möglichkeiten der Personalsuche gibt es darüber hinaus
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5 Weitere Unterstützung
Benötigen Sie mehr Unterstützung im Rekrutierungsprozess? Es gibt zahlreiche Anlaufstellen und Beratungsangebote für Unternehmen.
Unsere Checkliste bietet eine Orientierung, wie Sie faire Bedingungen bei der Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland sicherstellen können.
Internationale Azubis in HoGa
Es ist wirklich Nachwuchsgewinnung. Und man muss einfach so viel mehr ausbilden, als man später weiter beschäftigen kann, weil einfach immer eine natürliche Fluktuation ist.
Also, mein Name ist Denny Amrhein und ich leite hier ein familiengeführtes Hotel. Fünfte Generation. Ich mache das jetzt fast 20 Jahre als Geschäftsführerin, bin auch Inhaberin und habe nach wie vor jeden Tag Spaß an der Arbeit. Wir haben insgesamt circa 85 Mitarbeiter an den beiden Standorten und jetzt so viele Azubis wie noch nie – nämlich 23 aktuell. Und von diesen 23 haben wir sieben, die aus Drittländern sind.
Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir keinen Fachkräftemangel haben. Wir kriegen auch wirklich viele Bewerbungen hier direkt von den örtlichen Schulen. Wir ergänzen das gerne auch mit Azubis aus Drittländern, weil es einfach ein guter Mix ist. Also es ist einfach eine Bereicherung.
Ich heiße Gautam, ich bin 25 Jahre alt und ich komme aus Nepal und mache eine Ausbildung als Fachmann für Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie. Ich muss auf der Arbeit Deutsch reden und es macht mir Spaß, wenn ich mit den Gästen auf Deutsch rede und etwas Neues lernen kann. Das war schwer am Anfang, ja.
Ich bin Pascaline. Ich komme aus Togo und mache meine Ausbildung bei Fuchsbräu. Für mich ist Kochen etwas Besonderes. Das ist ein bisschen anstrengend, aber ich habe viel gelernt, ich habe viele Leute kennengelernt. Ich fühle mich sehr gut hier.
Ich bin Ariatou und ich bin Koch. Ich arbeite mit meiner Cousine im Fuchsbräu zusammen. Kochen ist für mich mein Leben. Ich vergesse meine Probleme, alles. Ich bin in der Küche, ich koche für jemanden. Dann kann jemand essen und sagt mir dann: „Dein Essen war gut, lecker. Danke Ari!“ Das ist so einfach!
Der Einstieg, wenn sie neu kommen, ist natürlich schwierig, weil die Sprache noch nicht ganz so sicher sitzt. Aber nach einem halben Jahr spätestens ist es dann so aufgelockert, dass man echt super miteinander arbeiten kann. Die haben beim Arbeiten zugeschaut und allein durch bloßes Zuschauen direkt kopiert, was wir vorgemacht haben. Einwandfrei.
Also wir haben irgendwann festgestellt, dass die nicht gut genug Deutsch sprechen. Ich habe dann sehr schnell gesagt, da braucht man noch mal einen Inhouse-Deutschkurs, was wir auch selber organisieren, und ich kannte auch die Deutschlehrerin. Die Motivation ist groß. Sie wissen, dass ihnen der Sprachkurs hilft, besser zu arbeiten, besser miteinander zu arbeiten und dass das Arbeitsklima im Betrieb gefördert wird.
Und man hat Woche für Woche gemerkt, sie verbessern sich von der Grammatik her, der Aussprache und auch, wie sie miteinander kommunizieren.
Mein Team ist sehr hilfsbereit und wenn ich etwas gar nicht verstehe, dann helfen sie mir alle und sie sind auch freundlich. Ich wollte auch als Professional arbeiten und das ist mein Ziel: so viel Erfahrung einsammeln.
Eine Zukunft in meinem Heimatland? Nein, habe ich nicht. Aber hier in Deutschland habe ich eine Zukunft und ich kann arbeiten, ich kann Geld verdienen. Ich kann hier alles machen.
Also der Weg, auch aus Drittländern Azubis zu gewinnen, der ist ein guter Weg. Wir werden das auch sicher weiter machen. Es bahnen sich auch schon wieder Azubis für nächstes Jahr an, auch wieder aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis der vorhandenen Azubis.
Das ist einfach wirklich ein guter Weg für uns, und wir stellen fest, dass die auch alle irgendwie sehr loyal sind, auch nach der Ausbildung mit sehr großer Wahrscheinlichkeit da bleiben werden. Und so haben wir einfach unsere Fachkräfte für die nächsten Jahre gesichert.
Also ich kann eigentlich unseren Kollegen nur empfehlen, das auch auszuprobieren, offen zu sein eben auch für den Weg, Azubis aus Drittstaaten zu gewinnen. Und hier in Bayern gibt es die ZSEF, die wirklich sehr hilfreich ist, viel Unterstützung bietet und über das Beschleunigte Verfahren zur Einwanderung von Fachkräften geht es dann auch in einem vernünftigen Zeitraum.
Einfach mal ausprobieren. Das würde ich echt jedem raten. Man kann eigentlich nur gewinnen. Also was ist verloren, wenn man es nicht ausprobiert?
Video: Internationale HoGa-Azubis gewinnen und integrieren
Weitere Informationen im Web
- Bundesagentur für Arbeit (BA) Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland finden
- Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) HR Tech: Wie KI & Co. die Personalarbeit verändern
- Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Rekrutierungsverfahren - Mit Weitblick Fachkräfte rekrutieren
- Podcast-Reihe „internationale Fachkräfte finden & binden" Folge 8: Rekrutierungsmöglichkeiten
- DIHK Service GmbH Praxisratgeber: Einwanderung von Fachkräften in IHK-Berufen (PDF)
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