Finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Deutschland. Die Informationen reichen von Feiertagen über Notrufnummern bis hin zu Handyverträgen.
Vieles ist in Deutschland anders, wie zum Beispiel Öffnungszeiten von Geschäften, Mülltrennung oder der Erwerb einer SIM-Karte. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Alltagsleben in Deutschland.
Welche Feiertage gibt es in Deutschland?
Feiertage werden in Deutschland von den Bundesländern festgelegt. Die einzige Ausnahme ist der Nationalfeiertag am 3. Oktober – der Tag der Deutschen Einheit ist bundesrechtlich festgelegt und gilt in ganz Deutschland. Es gibt außerdem einige Feiertage, die von allen Bundesländern als Feiertage festgelegt wurden, die also ebenfalls in ganz Deutschland gelten. Beispiele hierfür sind Neujahr sowie die Oster- und Weihnachtsfeiertage. In Deutschland muss an gesetzlichen Feiertagen nicht gearbeitet werden. Auch die Schule fällt für die Kinder aus. Geschäfte und Supermärkte bleiben an Feiertagen geschlossen. Viele Deutsche machen deshalb an diesen Tagen Ausflüge mit der Familie oder entspannen sich. Die meisten deutschen Feiertage haben einen religiösen Hintergrund, insbesondere an Weihnachten und Ostern soll auch eine gewisse Stille eingehalten werden.
Klima in Deutschland
Deutschland liegt in einer gemäßigten Klimazone mit Anzeichen eines kontinentalen Klimas. Das bedeutet, dass ein eindeutiger Jahreszeitenwechsel mit unterschiedlichen Temperaturen erkennbar ist. Die Durchschnittstemperatur im Jahr liegt bei 10,9 Grad.
Im Norden Deutschlands, besonders in den Küstenregionen, herrscht oft ein kühleres und raues Klima. Das Wetter hier ist geprägt von Wind und Regen. In Süddeutschland gibt es viele Wälder und Berge, in den Gebirgshöhen findet sich an wenigen Orten ein alpines Klima. Trotz seiner Klimazone weist Deutschland aufgrund der Beeinflussung durch den Golfstrom ein recht warmes Klima für Zentraleuropa auf – im Sommer steigen die Temperaturen oft auf über 30 Grad.
Welche Steckdosen gibt es in Deutschland?
In Deutschland sind die Steckertypen F und C die gängigsten Stecker. Stecker des Typs C werden auch als Eurostecker bezeichnet. Beinahe alle Steckdosen in Europa sind mit diesen Steckern kompatibel. Wichtig ist, dass die Steckdosen im Land für eine Netzspannung von 220-250 Volt ausgelegt sind. Auch der Schuko-Stecker, der Typ F, ist in nahezu ganz Europa nutzbar. Dieser wird vor allem bei größeren Elektrogeräten wie Waschmaschinen benutzt. Daneben gibt es noch den Konturenstecker, der bei ähnlich kleinen Geräten wie beim Eurostecker eingesetzt wird.
Wann haben Geschäfte in Deutschland geöffnet?
In Deutschland können Sie nicht jeden Tag überall einkaufen gehen. Die Öffnungsdauer ihrer Läden dürfen Besitzerinnen und Besitzer entscheiden, solang sie sich an die Regeln ihres Bundeslands halten. Im Normalfall sind große Supermärkte mindestens von 7-20 Uhr geöffnet, wobei die Supermärkte in der Stadt meist längere Öffnungszeiten haben als in ländlichen Gebieten. Kleinere Läden schließen samstags oft bereits nachmittags. Sonntags und an Feiertagen haben die meisten Geschäfte geschlossen. Manche Läden, wie Tankstellen oder Geschäfte in Bahnhöfen, öffnen auch an Sonntagen. Auch Apotheken haben sonntags einen Notdienst, damit die medizinische Versorgung im Umkreis gesichert ist.
Welche Notrufnummern gelten in Deutschland?
Im Notfall ist es wichtig, die Notrufnummern zu kennen, um Hilfe zu rufen. Der Notruf ist kostenlos.
110: Die Nummer für die Polizei. Wenn Sie einen Notfall haben, bei dem Sie die Polizei benötigen, ist dies die richtige Nummer. Mögliche Fälle für die Polizei sind Straftaten oder Situationen, in denen Sie sich in Gefahr befinden oder dies vermuten.
112: Die Nummer für die Feuerwehr und den Rettungsdienst. Diese Nummer wählen Sie, wenn es brennt oder wenn es einen akuten medizinischen Notfall gibt. Beispielfälle sind schwere Verletzungen oder ein allergischer Schock. Die Notrufnummer 112 können Sie meist auch erreichen, wenn Sie keinen Empfang haben. Für den Notruf greift das Telefon auf das Mobilfunknetz eines anderen Netzbetreibers zu.
116117: Unter dieser Nummer erreichen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Wenn Sie ärztliche Hilfe benötigen, Ihre Situation aber nicht lebensbedrohlich ist, können Sie diese Nummer anrufen. Wenn normale Arztpraxen schon geschlossen sind, erfahren Sie hier, welche Bereitschaftspraxis bei Ihnen vor Ort geöffnet ist. Wenn Sie zu krank sind, um zum Arzt zu gehen, kann der ärztliche Notdienst außerdem einen Bereitschaftsarzt zu Ihnen nach Hause schicken.
Wie kann ich eine SIM-Karte kaufen?
Eine deutsche SIM-Karte können Sie z. B. in Supermärkten/Discountern, Drogeriemärkten, direkt bei den Mobilfunkanbietern im Geschäft und teilweise auch in Kiosken und Tankstellen kaufen. Um die Karte freizuschalten, müssen Sie einen Identitätsnachweis/Ausweis mitbringen. Wenn Sie noch keine deutschen Dokumente wie Meldebescheinigung oder Aufenthaltstitel haben, kann es bei einigen Anbietern zu Problemen kommen. In diesem Fall wenden Sie sich bitte an die Verbraucherzentrale in Ihrem Bundesland. Mehr Informationen zum Thema Mobiltelefonie und Verträge finden Sie auch auf der Seite „Handbook Germany“ unter Handyvertrag.
Was muss ich beachten, wenn ich in Deutschland einen Handyvertrag abschließen will?
Um in Deutschland einen Handyvertrag abzuschließen, müssen Sie einige Anforderungen erfüllen: Sie benötigen einen Ausweis oder Reisepass, Bankdaten und einen Wohnsitz in Deutschland. Oft verlangen Handyanbieter auch eine Schufa-Auskunft – ein Dokument, das Ihre Kreditwürdigkeit beweist. In der Regel müssen Sie die Auskunft jedoch nicht selbst mitbringen, sondern nur eine Einwilligung unterschreiben, dass der Anbieter Einblick in Ihre Auskunft nehmen darf. Wenn Sie alle nötigen Dokumente haben, können Sie einen Vertrag Ihrer Wahl abschließen.
Handyverträge werden meist für 24 Monate abgeschlossen und erlauben eine Kündigung erst nach der Mindestlaufzeit. Bei einigen Verträgen erhalten Sie ein Handy zum Vertrag dazu. In diesem Fall ist es wichtig, den Preis des Vertrags mit anderen zu vergleichen, um zu wissen, ob sich das Angebot wirklich lohnt. Am besten können Sie die Verträge online vergleichen.
Sie können auch ein Prepaid-Handy kaufen, wenn Sie keinen Vertrag abschließen möchten.
Wie arbeitet die Post in Deutschland?
In Deutschland Post zu verschicken ist schnell und meist günstig. Filialen der Post haben unter der Woche oft bis abends geöffnet. Samstags schließen sie bereits mittags, am Sonntag sind die Filialen meist ganztägig geschlossen. In größeren Städten gibt es häufig Standorte, die auch am Wochenende länger geöffnet haben.
Über die Post können Sie sowohl Briefe als auch Pakete verschicken. Briefe können Sie in Briefkästen werfen, die am Straßenrand verteilt stehen. Die Kosten für die Briefmarken variieren, je nach Größe und Gewicht des Briefs, von 85 Cent bis zu drei Euro. Für Pakete sind die Preise etwas höher. Diese können Sie vor Ort in den Filialen abgeben. An vielen Orten gibt es zudem automatisierte Packstationen. Sie funktionieren ohne Personal und haben deshalb durchgehend geöffnet. In den Packstationen können Sie Pakete zum Versand aufgeben oder abholen, wenn Sie bei der Zustellung nicht zuhause waren. Es besteht zudem die Option, Ihre im Internet bestellten Pakete direkt zu den Packstationen zu senden. So müssen Sie für die Zustellung nicht zuhause sein und können das Paket abholen, wann es Ihnen passt.
Briefe und Pakete werden innerhalb Deutschlands in maximal drei Werktagen zugestellt, oft geht es noch schneller. Wenn Sie sicherstellen wollen, dass Ihr Brief schnell ankommt, können Sie einen Aufpreis für die Zustellung innerhalb eines Tages zahlen.
Mülltrennung in Deutschland
Im Allgemeinen unterscheidet man zwischen folgendem Müll:
Gelbe Tonne (auch: Gelber Sack, grüner Punkt): Plastikmüll (alle Verpackungen, die nicht aus Papier oder Glas sind, z. B. Saft- und Milchkartons, Konservendosen, Joghurtbecher etc.) wird recycelt/wiederverwertet.
Blaue Tonne (auch: Altpapier): Pappe und Papierabfälle (z. B. Zeitungen, Paketkartons, Zigarettenschachteln), Ausnahme: Sehr schmutzige/ölige Papierverpackungen wie Pizzakartons gehören in den Restmüll - wird recycelt/wiederverwertet.
Schwarze Tonne: Restmüll oder Hausmüll und alle Abfälle, die nicht recycelt werden können (z. B. Hygieneartikel, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen, verschmutzte Verpackungen)
Grüne/Braune Tonne (auch: Biomüll): Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, Kaffeesatz, Blätter können kompostiert werden
Diese vier Tonnen finden Sie meist in Ihrem Hinterhof oder Keller. Falls es keine grüne/braune Tonne gibt, wird Ihr Grünschnitt an bestimmten Tagen von der Müllabfuhr abgeholt. Für anderen Müll müssen Sie die unten genannten Container in Ihrer Nähe aufsuchen.
Für großen Sperrmüll, Sondermüll oder Elektroschrott gelten besondere Regeln. Sie müssen diesen entweder anmelden und abholen lassen oder zu einem Recycling- und Wertstoffhof bringen. Kleinere Batterien und Elektrogeräte können Sie teilweise in Supermärkten in dafür aufgestellte Boxen legen oder zu einem extra dafür aufgestellten Container bringen. Altkleider bringen Sie in einen Altkleidercontainer in Ihrer Nähe. Bei falscher Entsorgung oder wenn Müll einfach in die Natur gestellt wird, drohen Strafen.
In Deutschland gilt eine Pfandpflicht für viele Getränkeverpackungen. Sie zahlen im Supermarkt für das Getränk zwischen 8 und 25 Cent mehr und erhalten dieses Geld später zurück. Dafür geben Sie die Flasche oder Dose an einem Leergutautomaten im Supermarkt ab und reichen den Bon an der Supermarktkasse ein. Oft erkennen Sie an einem extra abgedruckten Zeichen, dass die Flasche Pfand hat.
Glasflaschen, die keinen Pfand haben (z. B. bei Öl, Wein, Essig) müssen gemeinsam mit anderen Glasverpackungen (z. B. Marmeladen, Saucen, Senf) im Glascontainer entsorgt werden. Es gibt drei verschiedene Container: Braunglas, Weißglas und Grünglas. Beachten Sie: In der Nachtruhe und an gesetzlichen Feiertagen darf kein Glas entsorgt werden, da dies sehr laut ist. Trinkgläser und Fensterglas gehören in den Restmüll.
Weitere Informationen zum Thema „Müll“ finden Siehier.
Haustiere halten in Deutschland
Haustiere sind auch in Deutschland beliebt. Es gibt allerdings einige Regelungen, die Haustierhalter berücksichtigen müssen.
Wenn Sie in einem Mietobjekt wohnen, müssen Sie anhand Ihres Mietvertrags überprüfen, ob und welche Tiere Sie halten dürfen.
Eine Hundesteuer gilt in beinahe jeder Gemeinde. Je nach Bundesland gibt es für bestimmte Tierarten zusätzliche Regelungen, zum Beispiel Leinenzwang oder eine Maulkorbpflicht für ausgewählte Hunderassen. Eine Haftpflichtversicherung kann für manche Hunderassen ebenfalls verpflichtend sein. Doch auch ohne Pflicht ist es oft sinnvoll, eine solche Versicherung abzuschließen, da Sie als Besitzer für den Schaden haften, den Ihr Haustier anrichtet. Einige kleinere Tierarten wie Katzen können häufig kostenlos in der eigenen Haftpflichtversicherung mitversichert werden. Wenn Sie ein exotisches Tier halten möchten, sollten Sie sich ebenfalls zu möglichen regional geltenden Regelungen informieren.
Spezielle Regeln gelten, wenn Sie nach Deutschland kommen und Ihr Haustier aus dem Ausland mitbringen möchten. Es können Anforderungen wie ein Mindestalter oder Impfungen an das Tier gestellt werden. Die Einzelheiten variieren stark je nach Herkunftsland des Tieres. Im Internet finden Sie Übersichten zu den für Sie geltenden Bedingungen, um Ihr Haustier nach Deutschland mitzunehmen.
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