Das Handwerk ist das Herzstück des Mittelstandes und Wirtschaftsmotor in Deutschland. Mit seinem umfangreichen Angebotsspektrum von Waren und Dienstleistungen kreiert das Handwerk, dank seiner Kundennähe, hochqualitative Produkte und individuelle Problemlösungen. Dabei richtet sich das Handwerk nicht nur an Privatpersonen, sondern auch an Industrie, Handel und die öffentliche Hand. Das Handwerk ist außerdem sehr vielseitig und beinhaltet folgende Bereiche:
Bau und Ausbau
Metall und Elektro
Holz und Kunststoff
Gebäudereiniger-Handwerk
Lebensmittelhandwerk
Gesundheits- und Körperpflegehandwerk
Bekleidungs-, Textil- und Lederhandwerk
Grafisch-Gestaltendes Handwerk
Das Handwerk in Deutschland
Diese PDF bietet einen umfassenden Überblick über das deutsche Handwerk. Sie informiert über Fakten der Branche, stellt vielfältige Berufe vor und erläutert die Handwerksordnung sowie die Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Sie erklärt die Organisationsstruktur des Handwerks und seine wirtschaftliche Bedeutung in Deutschland. Die Inhalte sind auf Deutsch, Englisch und Französisch.
Das Handwerk bringt neben langjähriger Tradition und einer 2 bis 3,5-jährigen dualen Ausbildung auch viel Innovationskraft mit sich. Daher gilt das Handwerk als zukunftssicher und bietet attraktive Aufstiegsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Weiterbildungen und die berufliche Selbstständigkeit als Handwerksmeisterin oder Handwerksmeister. Qualifizierte Fachkräfte werden besonders in folgenden Bereichen gesucht:
Bau
Im Bereich Bau gibt es besonders viele Berufe, in denen es aktuell einen hohen Bedarf an Fachkräften in Deutschland gibt.
Hochbau: imHochbau planen und errichten Sie Bauwerke, die über der Erdoberfläche liegen.
Beton- und Stahlbauerin und Beton- und Stahlbauer: Neben der Herstellung von Beton bzw. Stahlbeton, fertigen Sie die Schalungen, bevor Sie die einzelnen Teile auf Baustellen zum Beispiel zu Treppen, Wänden, Brücken und Staudämmen weiterverarbeiten.
Als Maurerin und Maurer arbeiten Sie überwiegend im Freien auf Baustellen, selbstständig und im Team mit Kollegen, Bauleitern und Architekten. Zu Ihrem Tätigkeitsfeld gehören neben den eigentlichen Tiefbau Maurerarbeiten auch deren Planung und Herstellung.
Tiefbau: Sie beschäftigen sich im Team mit der Errichtung und Planung von Bauwerken, die an oder unter der Erdoberfläche liegen, wie zum Beispiel Tunnel, Straßen, Gleise und Rohrleitungen. Als Baufacharbeiterin und Baufacharbeiter im Tiefbau führen Sie körperlich anstrengende Bauarbeiten aus, Sie können aber auch als Bauingenieur arbeiten.
AlsBrunnenbauerin und Brunnenbauerbohren Sie unter der Erde, um Trinkwasser nutzbar zu machen. Sie bohren Brunnenschächte, verlegen Rohre und bauen Pumpwerke für das Wasser ein.
AlsBrunnenbauerin und Brunnenbauerbohren Sie unter der Erde, um Trinkwasser nutzbar zu machen. Sie bohren Brunnenschächte, verlegen Rohre und bauen Pumpwerke für das Wasser ein.
Als Gleisbauerin und Gleisbauer (oder Facharbeiterin und Facharbeiter Eisenbahnbau) montieren Sie zum Beispiel Schienen und Weichen und bauen Bahnübergänge. Sie sind auch zuständig für das Kontrollieren der Gleise und Reparaturen.
Kanal- und Tunnelbau: Als Kanalbauerin und Kanalbauer verlegen Sie Rohre, bauen Abwasserleitungen und sanieren alte Rohre. Als Tunnelbauerin und Tunnelbauer arbeiten Sie mit Baumaschinen, um Gesteinsschichten zu lösen, die Tunnel zu sichern, Lüftungsschächte zu bauen und mehr.
Straßen- und Asphaltbau: Als Asphaltbauerin und Asphaltbauer bereiten Sie Asphaltgemische vor und verarbeiten diese. Als Straßenbauerin und Straßenbauer bauen Sie Straßen, Autobahnen, Gehwege und Flugplätze und führen Reparaturarbeiten durch. Sie arbeiten mit Baumaschinen, aber auch mit Ihren Händen.
Neben dem Baubereich sind qualifizierte Fachkräfte besonders in folgenden Handwerksbereichen gesucht:
Klempnerin und Klempner: In der Klempnerei führen Sie vielfältige, vorbereitende Arbeiten an Bauelementen aus Metall oder Kunststoff in der Werkstatt durch, die Sie dann später an den Immobilien verbauen, z. B. an Dächern und Fassaden. Dies können neben Neubauten auch Renovierungen sein, um z. B. neue Umweltschutzauflagen im Bereich von Energienutzungssystemen, Wasserableitungen und Wärmedämmung zu erfüllen.
Anlagenmechanikerin und Anlagenmechaniker in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik: In diesem Beruf installieren Sie Wasser- und Luftversorgungssysteme (Sanitäranlagen) in Gebäuden, sowie Heizungssysteme, wie z. B. Solaranlagen, Wärmepumpen und Holzpelletsanlagen. Neben der manuellen und maschinellen Bearbeitung von Rohren, Blechen und Profilen, übernehmen Sie nach der Montage die regelmäßige Überprüfung der Funktionstüchtigkeit der verschiedenen Anlagen. Außerdem installieren Sie Smart-Home-Systeme und gerätespezifische Software.
Als Bodenlegerin und Bodenleger sind Sie vom Anfang bis Ende des Projekts dabei, d. h. von der Kundenberatung, über das Vorbereiten des Untergrunds, dem eigentlichen Bodenlegen und eventueller weiterer Oberflächenveredelung. Ihren Meister können Sie im Parkettlegebereich absolvieren.
Elektrotechnikerinnen und Elektrotechniker mit dem Schwerpunkt Energietechnik: In diesem Beruf arbeiten Sie von der Konstruktion/Planung über die Herstellung/Installation der elektronischen Systeme bis zur Endabnahme und dem After-Sales-Support. Freie Stellen finden Sie überwiegend in der Automatisierungstechnik, in der Energieversorgung, im Maschinen- und Anlagenbau sowie im Fahrzeugbau.
Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger: In diesem systemrelevanten Beruf arbeiten Sie in Bürogebäuden oder in öffentlichen Gebäuden, wie z. B. Verwaltungsgebäuden, Krankenhäusern und Schwimmbädern sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln und Parks. Strategisches Handeln ist notwendig, um die passenden Arbeitsgeräte und die Dosierung der Reinigungsmittel auszuwählen.
Kfz-Mechatroniker: In diesem Beruf kümmern Sie sich um die Wartung von Kraftfahrzeugen wie Autos, Motorräder, etc. Sie prüfen die Systeme, führen Messungen (z. B. von Abgasen) aus, reparieren und bauen Zubehörteile ein. Kraftfahrzeugmechatronikerinnen und -mechatroniker können auch im Bereich Elektromobilität tätig werden.
Wenn Sie ein Handwerk erlernt haben, können Sie sich in Deutschland auch zur Meisterin bzw. zum Meister weiterbilden. Der Meistertitel ist in Deutschland ein staatlich anerkannter Fortbildungsabschluss und ein Qualitätsmerkmal für Führungskräfte. Besonders bei zulassungspflichtigen Handwerken benötigen Sie für eine Existenzgründung oftmals einen Meistertitel. Lesen Sie in der Handwerksordnung nach, welche Berufe zu den zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien Handwerken gehören.
Ausbilder der Nation
Das Handwerk trägt nicht nur zum Wohlstand der Gesellschaft bei, sondern auch zur Ausbildung von qualifizierten Fachkräften. 29 % der Auszubildenden sind im Handwerk beschäftigt. Dennoch bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Neue Talente werden daher dringend gesucht. Informieren Sie sich über Praktika, Ausbildungsplätze und freie Lehrstellen im Handwerk!
Mit HabiZu als Fachkraft aus Bosnien und Herzegowina ins deutsche Handwerk starten
Sie sind eine qualifizierte Fachkraft aus Bosnien und Herzegowina mit abgeschlossener Berufsausbildung? Nutzen Sie die Möglichkeit über das Projekt HabiZu (Handwerk bietet Zukunft) nach Deutschland zu kommen und offiziell anerkannt in Ihrem Beruf zu arbeiten. Nähere Informationen über die Projektberufe und die Projektleistungen finden Sie auf der Homepage der Bundesagentur für Arbeit.
Brauche ich ein Visum?
Als Bürgerin und Bürger der Europäischen Union, Liechtenstein, Island, Norwegen oder Schweiz benötigen Sie kein Visum bzw. keine Aufenthaltserlaubnis, um in Deutschland zu arbeiten. Staatsangehörige anderer Staaten benötigen eine Aufenthaltserlaubnis, um in Deutschland einer Beschäftigung nachzugehen. Im Bereich Visum erfahren Sie mehr über das Visum zum Arbeiten für Fachkräfte.
Mit Berufsabschluss zur Jobsuche nach Deutschland kommen
Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie auch mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung für bis zu ein Jahr zur Jobsuche nach Deutschland einreisen. Erfahren Sie mehr dazu unter „Chancenkarte zur Jobsuche“.
In den sog. reglementierten Berufen benötigen Sie eine Anerkennung Ihres ausländischen Abschlusses, um diese Berufe in Deutschland ausüben zu dürfen. Bei den nicht-reglementierten Berufen ist die Anerkennung der ausländischen Abschlüsse grundsätzlich keine Voraussetzung. Es gilt jedoch: Wenn Sie aus einem Nicht-EU-Land kommen und ein Visum bzw. eine Arbeitserlaubnis für Deutschland brauchen, ist die Anerkennung zwingend notwendig. Bei einem Berufsabschluss müssen Sie das Anerkennungsverfahren durchlaufen. In unserer Rubrik „Anerkennung“ erfahren Sie mehr über das Anerkennungsverfahren.
Haben Sie die Anerkennung Ihrer ausländischen Qualifikation beantragt und die Anerkennungsstelle in Deutschland hat festgestellt, dass Ihnen Qualifikationen für die volle Anerkennung fehlen? Dann informieren Sie sich, ob das Visum zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen eine mögliche Option für Sie ist.
✔ Ihre Karriereaussichten: Mit unserem Quick-Check können Sie Ihre Möglichkeiten in Deutschland zu arbeiten und zu leben prüfen.
✔ Der deutsche Arbeitsmarkt: Erfahren Sie mehr zur Jobsuche und erhalten Sie wertvolle Tipps in unserer Rubrik.
✔ Jetzt bewerben: Finden Sie eine passende Stelle in unserer „Make it in Germany“-Jobbörse und nutzen Sie unsere Tipps für eine erfolgreiche Bewerbung in Deutschland.
Überblick über den Anerkennungs- und Einreiseprozess für Mechatroniker
Dieses Schaubild zeigt Ihnen Schritt für Schritt, was Sie tun müssen, wenn Sie nach Deutschland kommen wollen, um als Handwerker zu arbeiten.
Lassen Sie sich zu Ihren Möglichkeiten, in Deutschland zu arbeiten und zu leben, beraten. Unsere Fachleute unterstützen Sie bei Fragen zu Jobsuche, Visum, Anerkennung und Deutsch lernen.
Mehr zu den verschiedenen Kontaktmöglichkeiten erfahren Sie durch Klick auf die Symbole in der unteren Leiste.
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Sie sind Arbeitgeber und möchten Fachkräfte aus dem Ausland einstellen? In diesem Webinar erfahren Sie, wie Sie ausländische Qualifikationen einschätzen können und welche Optionen die Anerkennungspartnerschaft bietet.
Der Meistertitel ist in Deutschland ein staatlich anerkannter Berufsabschluss. Wenn Sie einen handwerklichen Beruf erlernt haben, können Sie sich zur Meisterin bzw. zum Meister weiterbilden lassen. Nach der Weiterbildung arbeiten viele Meisterinnen und Meister in Führungspositionen oder gründen eigene Betriebe.
Im Aufenthaltsgesetz gibt es verschiedene Titel, die die Bestimmung für die Einreise und Aufenthalt regeln: die Aufenthaltserlaubnis ist einer davon. Die Aufenthaltserlaubnis ist befristet und wird zu einem bestimmten Zweck wie der Erwerbstätigkeit, Ausbildung und Familiennachzug erteilt oder auch aus humanitären, völkerrechtlichen oder politischen Gründen.
Ein Visum berechtigt den Inhaber, in ein anderes Land einzureisen oder durch ein anderes Land zu reisen. In Deutschland benötigen Drittstaatsangehörige eine solche Aufenthaltsgenehmigung; für EU- und einige andere Länder gelten Ausnahmen. Je nach Aufenthaltszweck und -dauer gibt es verschiedene Arten von Visa. Verantwortlich für die Erteilung sind die deutschen Auslandsvertretungen.
Anerkennungsverfahren
Im Anerkennungsverfahren (auch „Gleichwertigkeitsprüfung“ genannt) wird durch die zuständige Prüfungsstelle geprüft, ob die ausländische Berufsqualifikation mit einem deutschen Referenzberuf gleichwertig ist. Der Prüfungszeitraum beträgt in der Regel drei bis vier Monate. Ist die Prüfung abgeschlossen, wird ein Bescheid mit dem Prüfungsergebnis („volle Anerkennung“, „teilweise Anerkennung“ oder „keine Anerkennung“) ausgestellt.