Internationale Studierende beim Lernen

Ausländische Studierende und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen

Deutschland bei ausländischen Studierenden beliebt

24.07.2018 - Hochschulen in Deutschland sind bei internationalen Studierenden gefragt. Nach offiziellen Angaben hat sich die Zahl der ausländischen Studierenden im Jahr 2017 auf gut 359.000 erhöht. 265.484 von ihnen zählen zu den sog. Bildungsausländerinnen und Bildungsausländern[1]. So nennt man die ausländischen Studierenden, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben und somit für ein Studium in Deutschland ihr Heimatland verlassen haben. Insgesamt wurde damit das Ziel von Bund und Ländern, bis zum Jahr 2020 350.000 ausländische Studierende an deutschen Hochschulen auszubilden, bereits schon heute erreicht.

Die größte Gruppe der Bildungsausländerinnen und - ausländer stammt aus China - jeder 8. zugewanderte Studierende (13,2%) kommt aus dem Reich der Mitte. Die zweitgrößte Gruppe stellen die Studierenden aus Indien dar (5,8%) - gefolgt von Russland (4,3%), Österreich (4,0%), Italien (3,2%) und Kamerun (2,8 %). Beinahe die Hälfte der Bildungsausländer stammt aus Staaten außerhalb der EU.

Internationale Reputation der deutschen Hochschulen 

Deutsche Hochschulabschlüsse genießen bei ausländischen Studierenden eine hohe internationale Reputation. Dieser Aspekt stellt für 78 % [2] der Bildungsausländerinnen und -ausländer ein wichtiges Entscheidungskriterium für ein Studium in Deutschland dar. Gleichzeitig schätzen die internationalen Studierenden die tragbaren Kosten an den Unis – vor allem im Vergleich zu anderen und deutlich kostspieligeren Hochschulstandorten, wie z.B. den USA oder Großbritannien.

Die Zufriedenheit mit dem Studienablauf in Deutschland zeigt sich auch daran, dass immer mehr ausländische Studierende ihr Studium erfolgreich zu Ende bringen. Laut dem aktuellen Bericht „Wissenschaft weltoffen“[3], ist die Zahl der ausländischen Absolventinnen und Absolventen in den letzten Jahren um knapp ein Drittel gestiegen: Haben im Jahr 2011 noch 38.332 ausländische Studierende ihren Studienabschluss gemacht, so waren es in 2016 bereits 49.112.

Gute Perspektiven nach dem Abschluss

Auch Karriere und Bleibeperspektiven nach Abschluss des Studiums spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für einen Studienstandort. Etwa zwei Drittel der ausländischen Studierenden interessierten sich bereits vor Beginn ihres Studiums für eine anschließende berufliche Tätigkeit[4] in Deutschland.

Gute Perspektiven für die Absolventinnen und Absolventen bietet nicht nur der deutsche Arbeitsmarkt, sondern auch die aufenthaltsrechtlichen Regelungen: Sie können i.d.R. bis zu 18 Monate nach ihrem Abschluss in Deutschland bleiben, um einen ihrer Qualifikation entsprechenden Arbeitsplatz zu finden. Sobald die passende Arbeitsstelle gefunden ist, können sie für ihren weiteren Aufenthalt eine Aufenthaltserlaubnis oder eine „Blaue Karte EU” beantragen. Mit der Letzteren kann sogar bereits nach 33 Monaten[5] eine Niederlassungserlaubnis beantragt werden. Der Inhaber bzw. die Inhaberin der blauen Karte erhält dann einen unbefristeten Aufenthaltstitel und kann dauerhaft in Deutschland bleiben. Welche Perspektiven Deutschland für ausländische Studierende bereithält, finden Sie auf „Make it in Germany“.

Deutsche Hochschulen locken ausländische Wissenschaftler an

Die Internationalisierung des Hochschulstandorts Deutschland schließt auch das Lehr- und Forschungspersonal mit ein. So waren im Jahr 2016 über 45.000 ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen tätig. Im Vergleich zu 2015 ist diese Zahl um 6% gestiegen. Dieses Wissenschaftspersonal wird zum Großteil aus West- (36%), Mittel- und Südosteuropa (14%) gewonnen[6]. 

Bei den treibenden Gründen, eine wissenschaftliche Tätigkeit in Deutschland auszuüben, sind neben dem Interesse am wissenschaftlichen Austausch auch standortspezifische Faktoren entscheidend. Dazu zählen die konkreten Arbeitsbedingungen, die Forschungsinfrastruktur und die Reputation der Hochschule. Deutsche Hochschulen unternehmen zudem verschiedene Strategien, um exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Ausland nach Deutschland zu holen. Dabei geht es sowohl darum, formelle Hürden abzubauen als auch hochschulübergreifende Informationsangebote bereitzustellen. Aber auch die praktische Unterstützung vor Ort an den Hochschulen und die Etablierung einer Willkommenskultur sind unablässige Bausteine, um Deutschland für ausländisches Forschungspersonal attraktiv zu machen.


Quellen und Hinweise: 

[1] Bei ausländischen Studierenden wird zwischen Bildungsinländern und Bildungsausländern unterschieden: Bildungsinländer sind Studierende mit ausländischer Staatsangehörigkeit, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben. Bildungsausländer hingegen haben sowohl eine ausländische Staatsangehörigkeit als auch eine ausländische Hochschulzugangsberechtigung. Während Bildungsinländer vor ihrem Studium in der Regel bereits längere Zeit in Deutschland gelebt und eine deutsche Schule besucht haben, kommen Bildungsausländer überwiegend zum Zwecke des Studiums nach Deutschland.
[2] STIBET-Studie/ DAAD (2014): Ergebnisbericht zur Evaluierung des DAAD-Programms „STIBET I und STIBET III Matching Fun“
[3] Der Bericht „Wissenschaft weltoffen“ wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Zusammenarbeit mit der Hochschul-Informations System GmbH (HIS) veröffentlicht.
[4] STIBET-Studie/ DAAD (2014): Ergebnisbericht zur Evaluierung des DAAD-Programms „STIBET I und STIBET III Matching Fun“
[5] Inhaber einer Blauen Karte EU mit ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache (mindestens der Stufe B1) können bereits nach 21 Monaten die Niederlassungserlaubnis beantragen.
[6] Wissenschaft Weltoffen, 2018

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