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CRAFT – Auszubildende und Fachkräfte für das Thüringer Handwerk aus Vietnam, Georgien, der Republik Moldau und Kasachstan

Junge Menschen für Handwerksberufe zu begeistern und zu gewinnen, ist zu einer der großen Herausforderungen unserer Zeit geworden. Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und der Akademisierungswelle wird vor allem das Potenzial an geeigneten Auszubildenden in Thüringen und Umgebung nicht ausreichen, um den Bedarf an (Nachwuchs-)Fachkräften zu decken.

Dadurch sind immer mehr Unternehmen auf das Aufschließen neuer Arbeitskräftepotenziale angewiesen. Dazu gehört die bedarfsgerechte Gewinnung von ausbildungs- und beschäftigungsinteressierten Personen aus dem Ausland.

Was ist CRAFT?

Mit dem neuen Projekt CRAFT hat die Handwerkskammer (HWK) Erfurt ein Instrument geschaffen, um interessierte Mitgliedsbetriebe aus Thüringen in mehr als 130 verschiedenen Berufen (diese sind im Handwerk sehr vielfältig und reichen von Bäckerei/Fleischerei über Elektronik/Mechatronik, Holzbau, Zahntechnik, Optik und Akustik bis hin zu Friseur, Kosmetik und Fotografie) bei der Suche nach Auszubildenden und Fachkräften aus dem Ausland zu unterstützen.

An wen richtet sich CRAFT?

Den Schwerpunkt bilden die Länder Vietnam, Georgien, Moldau und Kasachstan. In Fokus steht dabei eine gezielte und damit bedarfsgerechte Migration, die sich in der ersten Projektphase vordergründig mit Ausbildungsmigration beschäftigt. Im weiteren Projektverlauf richtet sich unser Angebot auch an vorgebildete Fachkräfte, die im Rahmen des Anerkennungsverfahrens nach Deutschland migrieren möchten. Mit der Abfrage der Bedarfe hierzu haben wir [die HWK Erfurt, Anm. der Redaktion] in unseren Mitgliedsbetrieben bereits begonnen.

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Wie läuft der Prozess ab und welche Akteure sind involviert?

Durch transparente Abläufe und seriöse Partner in den Herkunftsländern kann die legale und faire Migration gefördert werden. Dafür hat der Freistaat Thüringen Qualitätskriterien vorgegeben. Auch der Einsatz von Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern hilft, den Anforderungen des Projekts gerecht zu werden. Die Projektmitarbeiterinnen übernehmen bereits während des Anwerbeprozesses im Rahmen der Berufsberatung und -orientierung eine Schlüsselfunktion und sind später, während der ersten Wochen und Monate im neuen Lebensumfeld der zugewanderten Jugendlichen, wichtige Bezugspersonen. Darüber hinaus betreut die HWK die Azubis bis zum Ende der Ausbildung und ist währenddessen permanenter Ansprechpartner für alle Sorgen, Nöte und Probleme der Azubis, aber auch der Mitgliedsbetriebe – dies fördert die Integration. 
Die Rekrutierung der Teilnehmenden findet in den Herkunftsländern in Zusammenarbeit u. a. mit Berufs- und Sprachschulen, Gymnasien und Universitäten, sowie in Absprache mit Ministerien und Auslandsvertretungen statt. Auch politische Stiftungen (wie die Friedrich-Ebert-Stiftung oder die Konrad-Adenauer-Stiftung) unterstützen das Projekt u. a. beim Aufbau von Kooperationsstrukturen vor Ort. 

Wie lange dauert es, bis die Teilnehmenden in Deutschland sind?

Von der Anmeldung der Bewerbenden bis zu deren Einreise nach Deutschland muss je nach Sprachniveau mit ca. acht Monaten gerechnet werden. Dieser Zeitraum ist für eine nachhaltige sprachliche und interkulturelle Vorbereitung sowie das Visumverfahren notwendig. Bei Fachkräften wird sich dieser Prozess um das vorgeschaltete Anerkennungsverfahren verlängern, das einen Zeitraum von ca. 3-6 Monaten in Anspruch nimmt. Auch dazu werden unsere Mitgliedsbetriebe beraten und planen bei Vertragsunterzeichnung die entsprechende Wartezeit mit ein.

Infobox

Das Projekt wird gefördert vom Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus und richtet sich an Bewerbende aus o. g. Zielländern, die zwischen 18 und 27 Jahre alt sind und mindestens das Sprachniveau B1 haben.

Wir bedanken uns bei Frau Zentgraf und Frau Nguyen für den Beitrag.

Auf www.hwk-erfurt.de/craft finden Sie einen Überblick, Kontaktdaten und Veranstaltungshinweise zum Projekt CRAFT.

 

Stand: 17.07.2023

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