Ausländische Pflegekräfte für den deutschen Arbeitsmarkt gewinnen
Die Fachkräfteengpässe in der Pflege nehmen seit Jahren zu. Zunehmend wird in der Branche auf ausländische Pflegekräfte gesetzt, insbesondere auch aus Nicht-EU-Staaten – sie übersteigen mittlerweile die Zahl der Pflegekräfte aus EU-Staaten. Im aktuellen Newsletter zeigen wir auf, welche Möglichkeiten Arbeitgeber haben, um das Fachkräfte- und Nachwuchspotential im Ausland zu nutzen und was sie dabei beachten müssen.
Die Arbeitsmarktsituation in der Pflege
Mehr freie Stellen als arbeitslose Pflegefachkräfte
Die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit (BA) zeigen, was viele Kranken- und Pflegeeinrichtungen schon längst spüren: es gibt unverkennbare berufliche Engpässe in der Pflege. Die BA ordnet sowohl die Berufe in der Kranken- als auch in der Altenpflege als Engpassberufe ein – und zwar in allen deutschen Bundesländern[1].
Während es auf Helferniveau mehr Arbeitslose als freie Stellen gibt, stellt sich die Situation auf Ebene der Fachkräfte umgekehrt dar. Die Zahl der arbeitslosen Fachkräfte im Verhältnis zu den ihrer Qualifikation entsprechenden offenen Stellen ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. 2020 waren nur 47 arbeitslose Krankenpflegekräfte auf 100 ihrer Qualifikation entsprechende offene Stellen registriert, während es 2014 noch 80 Arbeitslose gewesen waren. In der Altenpflege ist der Wert in diesem Zeitraum von 38 auf nur noch 26 arbeitslose Pflegekräfte je 100 gemeldete Stellen gesunken[2].
Steigender Anteil ausländischer Fachkräfte
Im Zuge der sich verschärfenden Engpässe wird in der Pflegebranche zunehmend auf ausländische Arbeitskräfte gesetzt. Ihr Anteil lag im Jahr 2020 bei den Altenpflegekräften mit 15 % (91.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) etwas höher als in der Krankenpflege (9 % bzw. 103.000 Beschäftigte). In der Pflege insgesamt waren es rund 11%. In beiden Bereichen ist in den letzten fünf Jahren ein deutlicher Anstieg erkennbar (vgl. Abbildung).