Eine Ausbildung im Baugewerbe bietet nicht nur abwechslungsreiche und spannende Berufsbilder, sondern auch eine vielversprechende berufliche Zukunft in Deutschland. Ob Sie sich für Beton- und Stahlbetonbau oder für die Maurerei interessieren – die Ausbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und bieten eine solide Grundlage für eine erfolgreiche Karriere.

Ausbildung im Bau- und Ausbaugewerbe in Deutschland
Bauen Sie sich eine Zukunft in Deutschland auf mit einer Ausbildung im Bau- und Ausbaugewerbe. Hier finden Sie alle wichtigen Infos zu den Perspektiven in diesem Berufsbereich.
Gut zu wissen: Bau- und Ausbaugewerbe
Die Baubranche ist wortwörtlich das Fundament eines Landes und zählt zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Ohne die Baubranche gäbe es keine Gebäude oder Straßen, ohne die ein funktionierender Alltag undenkbar wäre.
Die große Bedeutung der Baubranche spiegelt sich auch in Zahlen wider:
Und die Branche wächst nach wie vor: Seit 2009 wurden mehr als eine halbe Million Personen in Betrieben des Bauhauptgewerbes eingestellt. Darunter waren auch viele Fachkräfte aus dem Ausland. So liegt der Anteil ausländischer Fachkräfte in der Baubranche mittlerweile bei 24 %
Gefragte Ausbildungsberufe im Bau- und Ausbaugewerbe
Im Bau- und Ausbaugewerbe sind verschiedene Kompetenzen und Fachmenschen gefragt. Wer auf dem Bau oder im Ausbau tätig ist, muss mit Materialien wie Holz, Beton, Glas, Stein oder Stahl umgehen können. Neben dem Hoch- und Tiefbau umfasst das Bau- und Ausbaugewerbe somit auch (Innen-)Ausbauberufe (die folgenden Links zu den einzelnen Berufen sind leider nur auf Deutsch verfügbar. Wir empfehlen Ihnen, ein Übersetzungstool zu verwenden).
Gefragte Ausbildungsberufe im Hoch- und Tiefbau:
Gefragte (Innen-)Ausbauberufe:
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Während Ihrer Ausbildung lernen Sie zum einen wichtiges Theoriewissen in der Berufsschule, parallel dazu arbeiten Sie in einem Betrieb, in dem Sie Ihr neu erworbenes Wissen gleich in der Praxis anwenden können. Ihre Ausbildung absolvieren Sie im dualen System, d. h. sie lernen die praktische Arbeit direkt, z. B. auf einer Baustelle, in Industriebetrieben oder in spezialisierten Handwerksbetrieben.

Wieviel verdiene ich in der Ausbildung?
Während Ihrer Ausbildung erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung vom Betrieb. Hier finden Sie eine Orientierung, wie viel man ungefähr in der Ausbildung im Bau- und Ausbaugewerbe verdient.
- Beton- und Stahlbetonbau: 1.080 € – 1.550 € brutto pro Monat
- Gerüstbau: 1.050 € – 1.515 € brutto pro Monat
- Glaserei: 682 € – 1.050 € brutto pro Monat
- Stuckateurhandwerk: 1.080 € – 1.550 € brutto pro Monat
- Malerei und Lackierung: 800 € – 1.550 € brutto pro Monat
- Maurerei: 1.080 € – 1.550 € brutto pro Monat
Das sollten Sie zusätzlich wissen:
- Sie müssen von der Brutto-Vergütung Sozialabgaben zahlen, z. B. für die gesetzliche Krankenversicherung, die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung. Diese Abgaben werden automatisch abgezogen, bevor das Netto-Einkommen auf das Bankkonto ausgezahlt wird.
- Lohnsteuer zahlen Sie in der Ausbildung erst ab einem Einkommen von mehr als 1.385 Euro brutto pro Monat (in Steuerklasse I; Stand 2025)
Wovon hängt die Ausbildungsvergütung ab?
Sie hängt zum Beispiel davon ab,
- …in welcher Region in Deutschland und
- …in welchem Betrieb Sie die Ausbildung absolvieren.
- …im wievielten Jahr der Ausbildung Sie sich befinden. Mit jedem Lehrjahr steigt die Vergütung.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für eine Ausbildung im Bau- und Ausbaugewerbe benötigen Sie in der Regel einen Schulabschluss. Bei einer Ausbildung im dualen System müssen Sie diesen für das Visum nicht anerkennen lassen. Gute Deutschkenntnisse sind auch sehr wichtig, zum Beispiel für die Berufsschule. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Sprachkurs in Deutschland als Vorbereitung auf die Ausbildung zu absolvieren. Mehr Details über die allgemeinen Voraussetzungen für eine Ausbildung erfahren Sie hier
Auch gewisse Interesse und Skills sind für eine Karriere im Bau von Vorteil:
- Praktische Fertigkeiten / Geschicklichkeit
- Begeisterung für Handwerk und Technik
- Fähigkeit zum räumlichen Denken
- Präzises und sorgfältiges Arbeiten
- Klare und verständliche Kommunikation (schriftlich & mündlich, je nach Job)
- Teamfähigkeit
Darüber hinaus sollten Sie körperlich fit sein, da Sie auch mal schwer heben oder fest anpacken müssen. Sie sollten auch gerne bei Wind und Wetter draußen arbeiten können.
Sie haben bereits einen anderen Beruf gelernt, gearbeitet oder studiert? Kein Problem! Eine Ausbildung können Sie auch zusätzlich absolvieren. Wenn Ihre vorherigen Erfahrungen etwas mit der Verkehr- und Logistikbranche zu tun haben, kann das sogar von Vorteil sein. Eine Anerkennung der vorherigen Qualifikation ist nicht erforderlich.
Perspektiven nach der Ausbildung
Eine Ausbildung im Bau- und Ausbaugewerbe bietet Ihnen ausgezeichnete Berufsperspektiven. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes geht davon aus, dass das Baugewerbe in den nächsten Jahren per Saldo über 100.000 weitere Arbeitskräfte benötigen wird, um die bestehenden Defizite im Bereich des Wohnungsbaus und der Infrastruktur abarbeiten zu können. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung haben Sie gute Chancen, einen Arbeitsvertrag mit Ihrem Ausbildungsbetrieb zu schließen. Denn gerade beruflich qualifizierte Fachkräfte werden besonders oft von Unternehmen in Deutschland gesucht.
Ein Studium oder eine Weiterbildung Bachelor Professional, zur Technikerin/zum Techniker oder zur Meisterin/zum Meister bietet, je nach Ausbildungsberuf, weitere Aufstiegschancen, wie zum Beispiel eine Weiterbildung zur staatlich geprüften Technikerin/Techniker der Fachrichtung Bautechnik. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist mit einer Weiterbildung oft möglich, wenn Sie Ihren eigenen Betrieb eröffnen möchten.
Mehr zu den Möglichkeiten nach einer Ausbildung erfahren Sie unter „Perspektiven nach der Ausbildung“. Auf BERUFENET finden Sie Infos zu den berufsspezifischen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Gehalt nach der Ausbildung
Finanziell sind Sie nach Ihrer Ausbildung gut aufgestellt. Je nach Fachrichtung im Bau- und Ausbaugewerbe fallen die Gehaltsspannen unterschiedlich aus. Auskunft darüber liefert der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit. Für den Beton- und Stahlbetonbau liegt zum Beispiel das Mediangehalt bei 3.306 € brutto pro Monat und im Gerüstbau bei 3.308 €.
Brutto oder Netto? Das sollten Sie wissen
Die Gehälter sind als Brutto-Gehälter angegeben. Das bedeutet: es müssen noch Steuern und Sozialversicherungsabgaben abgezogen werden, bevor Sie Ihr Netto-Gehalt haben. Mehr dazu finden Sie unter "Gehalt, Steuern und Sozialversicherung".
Sie haben Fragen?
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