Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland
Erlernen Sie einen zukunftssicheren Beruf in der Hotellerie und Gastronomie in Deutschland. Hier finden Sie Informationen über die Ausbildung, gefragte Berufe und die Perspektiven.
Eine Ausbildung in der Hotellerie und Gastronomie („HoGa“) bietet Ihnen nicht nur vielfältige Karrierechancen, sondern auch einen spannenden Einstieg in das Berufsleben in Deutschland. Informiere Sie sich jetzt über mögliche Berufe in der Branche und finden Sie den Ausbildungsplatz, der zu Ihnen passt.
Hotellerie und Gastronomie: Perspektiven für Fachkräfte
Der Bereich Hotellerie und Gastronomie bietet vielseitige Berufe, bei denen der Umgang mit Menschen im Mittelpunkt steht: Gäste im Hotel empfangen, sie mit Kochkünsten begeistern oder in der Systemgastronomie an standardisierten Prozessen arbeiten – es gibt zahlreiche Möglichkeiten. Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und bringt viele Herausforderungen mit sich. Flexibilität, Kommunikationsfreude und Organisationstalent sind hier besonders wichtig, um für einen reibungslosen Ablauf und zufriedene Gäste zu sorgen.
Gefragte Ausbildungsberufe in der Gastronomie und Hotellerie
Welche Ausbildung kann man in der Gastronomie und Hotellerie machen? Die wichtigsten Berufe in der dualen Ausbildung sind (die folgenden Links sind leider nur auf Deutsch verfügbar. Wir empfehlen Ihnen, einen automatischen Übersetzer zu verwenden):
- Fachkraft - Gastronomie
- Fachmann / Fachfrau - Restaurants und Veranstaltungsgastronomie
- Fachmann / Fachfrau - Systemgastronomie
- Hotelfachmann / Hotelfachfrau
- Koch / Köchin
- Fachkraft Küche
- Kaufmann / Kauffrau - Hotelmanagement
Es gibt außerdem auch rein schulische Ausbildungen im Bereich Hotellerie und Gastronomie.
Jeder dieser Berufe hat seinen eigenen Schwerpunkt, wie zum Beispiel das Kochen, den Service im Restaurant oder die Beratung von Gästen. Die Ausbildung dauert, je nach Beruf, 2-3 Jahre.
Internationale Azubis in HoGa
Es ist wirklich Nachwuchsgewinnung. Und man muss einfach so viel mehr ausbilden, als man später weiter beschäftigen kann, weil einfach immer eine natürliche Fluktuation ist.
Also, mein Name ist Denny Amrhein und ich leite hier ein familiengeführtes Hotel. Fünfte Generation. Ich mache das jetzt fast 20 Jahre als Geschäftsführerin, bin auch Inhaberin und habe nach wie vor jeden Tag Spaß an der Arbeit. Wir haben insgesamt circa 85 Mitarbeiter an den beiden Standorten und jetzt so viele Azubis wie noch nie – nämlich 23 aktuell. Und von diesen 23 haben wir sieben, die aus Drittländern sind.
Wir sind in der glücklichen Situation, dass wir keinen Fachkräftemangel haben. Wir kriegen auch wirklich viele Bewerbungen hier direkt von den örtlichen Schulen. Wir ergänzen das gerne auch mit Azubis aus Drittländern, weil es einfach ein guter Mix ist. Also es ist einfach eine Bereicherung.
Ich heiße Gautam, ich bin 25 Jahre alt und ich komme aus Nepal und mache eine Ausbildung als Fachmann für Restaurant- und Veranstaltungsgastronomie. Ich muss auf der Arbeit Deutsch reden und es macht mir Spaß, wenn ich mit den Gästen auf Deutsch rede und etwas Neues lernen kann. Das war schwer am Anfang, ja.
Ich bin Pascaline. Ich komme aus Togo und mache meine Ausbildung bei Fuchsbräu. Für mich ist Kochen etwas Besonderes. Das ist ein bisschen anstrengend, aber ich habe viel gelernt, ich habe viele Leute kennengelernt. Ich fühle mich sehr gut hier.
Ich bin Ariatou und ich bin Koch. Ich arbeite mit meiner Cousine im Fuchsbräu zusammen. Kochen ist für mich mein Leben. Ich vergesse meine Probleme, alles. Ich bin in der Küche, ich koche für jemanden. Dann kann jemand essen und sagt mir dann: „Dein Essen war gut, lecker. Danke Ari!“ Das ist so einfach!
Der Einstieg, wenn sie neu kommen, ist natürlich schwierig, weil die Sprache noch nicht ganz so sicher sitzt. Aber nach einem halben Jahr spätestens ist es dann so aufgelockert, dass man echt super miteinander arbeiten kann. Die haben beim Arbeiten zugeschaut und allein durch bloßes Zuschauen direkt kopiert, was wir vorgemacht haben. Einwandfrei.
Also wir haben irgendwann festgestellt, dass die nicht gut genug Deutsch sprechen. Ich habe dann sehr schnell gesagt, da braucht man noch mal einen Inhouse-Deutschkurs, was wir auch selber organisieren, und ich kannte auch die Deutschlehrerin. Die Motivation ist groß. Sie wissen, dass ihnen der Sprachkurs hilft, besser zu arbeiten, besser miteinander zu arbeiten und dass das Arbeitsklima im Betrieb gefördert wird.
Und man hat Woche für Woche gemerkt, sie verbessern sich von der Grammatik her, der Aussprache und auch, wie sie miteinander kommunizieren.
Mein Team ist sehr hilfsbereit und wenn ich etwas gar nicht verstehe, dann helfen sie mir alle und sie sind auch freundlich. Ich wollte auch als Professional arbeiten und das ist mein Ziel: so viel Erfahrung einsammeln.
Eine Zukunft in meinem Heimatland? Nein, habe ich nicht. Aber hier in Deutschland habe ich eine Zukunft und ich kann arbeiten, ich kann Geld verdienen. Ich kann hier alles machen.
Also der Weg, auch aus Drittländern Azubis zu gewinnen, der ist ein guter Weg. Wir werden das auch sicher weiter machen. Es bahnen sich auch schon wieder Azubis für nächstes Jahr an, auch wieder aus dem Bekannten- und Verwandtenkreis der vorhandenen Azubis.
Das ist einfach wirklich ein guter Weg für uns, und wir stellen fest, dass die auch alle irgendwie sehr loyal sind, auch nach der Ausbildung mit sehr großer Wahrscheinlichkeit da bleiben werden. Und so haben wir einfach unsere Fachkräfte für die nächsten Jahre gesichert.
Also ich kann eigentlich unseren Kollegen nur empfehlen, das auch auszuprobieren, offen zu sein eben auch für den Weg, Azubis aus Drittstaaten zu gewinnen. Und hier in Bayern gibt es die ZSEF, die wirklich sehr hilfreich ist, viel Unterstützung bietet und über das Beschleunigte Verfahren zur Einwanderung von Fachkräften geht es dann auch in einem vernünftigen Zeitraum.
Einfach mal ausprobieren. Das würde ich echt jedem raten. Man kann eigentlich nur gewinnen. Also was ist verloren, wenn man es nicht ausprobiert?
Video: Karriere starten als Azubi in HoGa Berufen
Wo kann ich meine Ausbildung absolvieren?
In der Hotellerie und Gastronomie gibt es viele Möglichkeiten, eine Ausbildung zu absolvieren. In der Regel findet sie im dualen System statt: das bedeutet, dass Sie die praktische Arbeit direkt in einem Unternehmen lernen und für die Theorie in die Berufsschule gehen. Erfahren Sie mehr darüber auf unserer Seite „Duale Berufsausbildung“.
Typische Arbeitgeber (für die duale Berufsausbildung) sind:
- Hotels
- Restaurants und Cafés
- Catering-Unternehmen
- Kreuzfahrtschiffe
- Systemgastronomieketten (Fast-Food, Cafés, Franchisebetriebe)
Wenn Sie eine rein schulische Ausbildung absolvieren, lernen Sie an einer Berufsfachschule. In diesem Fall bekommen Sie kein Geld, sondern müssen die Ausbildung selbst finanzieren.
Wieviel verdiene ich in der Ausbildung?
Es gibt in Deutschland eine gesetzliche Mindestausbildungsvergütung von 649 Euro (für das Jahr 2024) für alle Berufe. Hier finden Sie eine Orientierung, wie viel man ungefähr in der Ausbildung in der Hotellerie oder Gastronomie verdient:
- Fachkraft für Gastronomie: 750 € - 1.000 € brutto im Monat.
- Fachmann/-frau für Systemgastronomie: 850 € - 1.200 € brutto im Monat.
- Hotelfachmann/-frau: 850 € - 1.200 € brutto im Monat.
Das sollten Sie dazu wissen:
- Sie müssen von der Brutto-Vergütung Sozialabgaben zahlen, z.B. für die gesetzliche Krankenversicherung, die Rentenversicherung und die Arbeitslosenversicherung. Diese Abgaben werden automatisch abgezogen, bevor das Netto-Einkommen auf das Bankkonto ausgezahlt wird.
- Lohnsteuer musst du in der Regel während der Ausbildung nicht bezahlen, da diese erst ab einem Einkommen von mehr als 1.385 Euro (in Steuerklasse I; Stand 2025) fällig sind.
- In der Branche ist auch Schichtarbeit möglich, für die es in der Regel Zuschläge gibt.
- Es ist auch möglich, dass Sie Trinkgeld erhalten, z.B. bei der Arbeit im Restaurant.
Wovon hängt die Ausbildungsvergütung ab?
Sie hängt zum Beispiel davon ab,
- …in welcher Region in Deutschland und
- …in welchem Betrieb Sie die Ausbildung absolvieren.
- …im wievielten Jahr der Ausbildung Sie sich befinden. Mit jedem Lehrjahr steigt die Vergütung.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Um eine Ausbildung zu absolvieren, benötigen Sie in der Regel einen Schulabschluss. Bei einer Ausbildung im dualen System müssen Sie diesen für das Visum nicht anerkennen lassen. Bei einer schulischen Ausbildung kann eine Anerkennung des ausländischen Schulabschlusses notwendig sein. Für eine Ausbildung sind gute Deutschkenntnisse sehr wichtig, zum Beispiel für die Berufsschule. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Sprachkurs in Deutschland als Vorbereitung auf die Ausbildung zu absolvieren. Mehr über die allgemeinen Voraussetzungen für eine Ausbildung erfahren Sie unter “Voraussetzungen für eine Ausbildung”.
Zusätzlich für die Ausbildung in der Hotellerie oder Gastronomie wird von Bewerberinnen und Bewerbern meistens erwartet:
- Freude am Umgang mit Menschen
- Teamfähigkeit
- Organisationstalent
- Flexibilität und Bereitschaft, auch abends, an Wochenenden oder Feiertagen zu arbeiten
Fremdsprachkenntnisse sind von Vorteil, um zum Beispiel mit internationalen Gästen zu kommunizieren.
Sie haben bereits einen anderen Beruf gelernt, gearbeitet oder studiert? Kein Problem! Eine Ausbildung können Sie auch zusätzlich absolvieren. Wenn Ihre vorherigen Erfahrungen etwas mit der Ausbildung in der Gastronomie oder Hotellerie zu tun haben, kann das sogar von Vorteil sein. Eine Anerkennung der vorherigen Qualifikation ist nicht erforderlich.
Perspektiven nach der Ausbildung
Die Hotellerie und Gastronomie ist eine wichtige Branche in Deutschland. Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung haben Sie gute Chancen, einen Arbeitsvertrag mit Ihrem Ausbildungsbetrieb zu schließen. Denn gerade beruflich qualifizierte Fachkräfte werden besonders oft von Unternehmen in Deutschland gesucht.
Auch als ausgebildete Fachkraft gibt es Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten: beispielsweise zur Restaurantleitung , zur/zum geprüften Küchenmeisterin/-meister (Bachelor Professional) oder Hotelmanagerin/-manager. Auch der Schritt in die Selbstständigkeit ist möglich! Oder möchten Sie danach lieber studieren? Viele Optionen stehen Ihnen offen, wenn Sie erst einmal die Ausbildung abgeschlossen haben.
Mehr zu den grundsätzlichen Möglichkeiten nach einer Ausbildung erfahren Sie auf diesem Portal unter „Perspektiven nach der Ausbildung“. Zu den spezifischen Möglichkeiten je Ausbildungsberuf können Sie sich auf BERUFENET informieren.
Gehalt in der Hotellerie und Gastronomie nach der Ausbildung
Die aktuellen Gehaltsniveaus können Sie am besten durch eine Online-Recherche herausfinden. Je nach Fachrichtung fallen die Gehaltsspannen unterschiedlich aus. Wie bei der Ausbildungsvergütung macht es auch beim Gehalt einen Unterschied, in welchem Bundesland Sie arbeiten, wie groß der Betrieb ist und ob der Arbeitgeber nach Tarifvertrag zahlt. Informieren Sie sich daher immer in Bezug auf Ihre eigene Situation und verwenden Sie am besten mehrere Quellen. Nutzen Sie hierfür den Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit, dort sind zum Beispiel folgende Gehaltsbeispiele zu finden:
- Koch/Köchin: 2.750 € brutto pro Monat
- Hotelfachmänner und -frauen: 2.678 € brutto pro Monat
- Fachkraft für Gastronomie: 2.415 € brutto pro Monat
Sie können auch mithilfe von Suchmaschinen weitere Gehaltsbeispiele für Ihren Wunschberuf auf privaten Websites suchen.
Brutto oder Netto? Das sollten Sie wissen
Die Gehälter sind als Brutto-Gehälter angegeben. Das bedeutet: es müssen noch Steuern und Sozialversicherungsabgaben abgezogen werden, bevor Sie Ihr Netto-Gehalt haben. Mehr dazu finden Sie unter "Gehalt, Steuern und Sozialversicherung".
Weitere Informationen im Web
- NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge Vokabelflyer für Mitarbeitende in Gastronomie, Hotellerie und Touristik (auf Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch)
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